«Wir möchten die Welt verändern – in ökonomischer, sozialer Hinsicht, aber es scheint mir, dass eine wesentliche äußere Veränderung nicht möglich sein wird, wenn es keine radikale psychologische Revolution, eine Transformation gibt.”
Jiddu Krishnamurti
Kriege, Armut und Ignoranz stehen auf der einen Seite, Liebe, Gerechtigkeit und Toleranz auf der anderen. Wie können wir unseren Teil dazu beitragen, dass sich die Welt nicht zu einem Ort entwickelt, vor dem wir uns fürchten, sondern zu einem Ort, an dem wir uns (weiterhin) wohl fühlen? Es ist an der Zeit, diese Frage mit Taten zu beantworten, von vergangenen Fehlern und Fortschritten zu lernen und neu zu handeln, nicht morgen, sondern jetzt. Wir tragen Verantwortung. Was wir brauchen? Einen sicheren Raum, in dem wir
uns frei bewegen können, in dem wir uns nicht verstecken möchten, sondern zeigen wollen, in dem wir reden, schweigen, weinen, lachen, schreien, langsam und schnell und laut und leise sein können, ernst und albern und wütend und sanft. Persönlich, träumerisch, konfrontativ, radikal, anders und gleich. Wir wollen unsere Kreativität hervorzaubern, sie spüren und leben lassen. Wir wollen handeln, anstatt paralysiert dazustehen und abzuwarten. Hier, an diesem Ort, in diesem Augenblick, findet Veränderung statt, können wir transformieren. In der diesjährigen Fachtagung Transformation und Theater beschäftigen wir uns mit der Wichtigkeit von Veränderungsprozessen innerhalb der theaterpädagogischen Projektarbeit. Wie schafft man einen Ort, an dem Transformation stattfindet? Wie sorgen wir für einen sicheren Rahmen? Wie gehen wir mit Konflikten/Widerstand um? Wie lösen wir Spannungen und Unsicherheiten? Welche Verantwortung tragen wir als Spielleiter*innen? Und was wünschen sich eigentlich die teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen von der Theaterarbeit?
Probenzentrum des Oldenburgischen Staatstheaters 22. November 2019
Jörg Kowollik, j.kowollik@jugendkulturarbeit.eu