„Böse“ von 2016

„Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einen, wenn man hinabsieht.“

So sagt es der zum Tode verurteilte Barbier „Woyzeck“ in dem gleichnamigen Stuck von Georg Büchner.
Kann also jeder in die Situation kommen, irgendwo zu klingeln und der Person, die die Tür öffnet, zu sagen: „Ich habe einfach Lust, dir eins in die Fresse zu hauen“… Und dies dann auch noch zu tun …?
Und hat nicht jemand recht, wenn er oder sie Unrecht oder „Böses“ tut, um sich selbst oder andere zu verteidigen? Sind nicht sogar die, die sich dem Bösen verschreiben, diejenigen, die ein glücklicheres Leben fuhren, wie de Sade vermutet, und diejenigen, die unter dem Bösen leiden, die Unglücklichen?

Das Spektrum des „Bösen“ ist weit gefächert: töten, stehlen, erpressen, lugen, unterdrucken – das sind nur einige der Abgrunde, in denen sich die neue Produktion des Jugendclubs in der Kulturetage bewegt. Vom Betrug und der Rücksichtslosigkeit innerhalb eines großen Unternehmens bis hinab in die Niederungen zwischenmenschlicher Verstrickungen und Egoismen streut Mephisto seine Saat und nährt die Zweifel, ob der Mensch denn auch etwas Gutes in sich tragt.

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