„Angst“ - Eine Performance
Bereits zum zweiten Mal, und durch Corona ein Jahr später als ursprünglich geplant, hat Jugendkulturarbeit e.V. eine Performance generationsübergreifend und nur mit Frauen, erarbeitet. Im Herbst 2018 hatte „Das feministische Paradies“ Premiere, ein Theaterstück, das sich im weitesten Sinne mit Feminismus beschäftigt hat und nun wird die Performance „Angst“ im Februar im theater wrede + gezeigt werden.
Doch was ist Angst und wie sich dem Thema annähern?
Den Einstieg in die Thematik haben zwei Psychotherapeutinnen gemacht, die sehr viel Wissen vermittelt, aber auch Übungen angeleitet haben, die es den Teilnehmerinnen ermöglichten tiefer in das Thema einzusteigen.
Unter Angst versteht jede*r irgendetwas - oder eben etwas anderes. Auslöser für Angst sind vielfältig. Angst vor sozialem Abstieg, vor der Einsamkeit, die Angst um die eigene Existenz. Angst vor totaler Überwachung, vor gleichgeschalteten Werten und Angst vor normiertem Leben. Gibt es Ängste, die weiblich sind? Welches sind die Situationen und Orte, die je nach Geschlecht unterschiedlich bedrohlich oder angsteinflößend sind? Angst vor Spinnen, vor Mäusen, vor Männern? Die Angst ist auch ein Bindemittel menschlicher Beziehung und stabilisiert bestehende Machtverhältnisse.
Angst - Beschleunigung des Herzschlages, Schwitzen, das Zittern, die Übelkeit, der Schwindel und dieses schnelle Atmen…und es will einfach nicht aufhören, dieses Gefühl der Angst…
Angst ist uns allen ein ständiger Begleiter. Sie begegnet uns im Alltag mit vielen Gesichtern, sei es als mulmiges Gefühl vor einer Prüfung, Sorge angesichts eines Abgrunds oder als Angst vor der Angst selbst.
Dabei haben Ängste eine klare Funktion, sie sollen uns als Alarmsignal vor Gefahren schützen und verhindern, dass wir Fehler machen. Dafür wurzeln sie tief in unserem Unterbewusstsein. Von dort aus lenken sie unser Verhalten, häufig ohne, dass wir uns dessen bewusst sind. Dabei sind sie irrational. Sie entziehen sich unserer Kontrolle und Vernunft.
Einmal geweckt, ist es schwer Ängste wieder loszuwerden. Sie werden von Person zu Person, aber auch von Generation zu Generation übertragen: charakteristische Ängste und Nöte werden von Eltern an ihre Kinder weitergegeben, sodass diese noch Jahre später Folgen von Ereignissen spüren, die schon längst vergangen sind.
Allen Ängsten scheint gemeinsam die Angst vor dem Ungewissen zu sein und der Wunsch nach Selbsterhalt scheint der Angst letztlich die Angst nehmen zu können – oder?
„Ich hatte einen Albtraum, ich habe geträumt ich hätte keine Angst mehr.“
Acht Frauen im Alter von 16 bis 64 Jahren setzen sich damit auseinander, was Angst macht, wie Angst überwunden werden kann und wie befreiend es sein kann dann keine Angst mehr haben zu müssen…
Die Aufführungen werden auch vormittags für Klassen und Gruppen angeboten, da das Thema Angst und daraus resultierende Angststörungen die häufigste psychische Erkrankung bei Jugendlichen ist.
Mit: Antje Rose, Eeske Brand, Farnaz Rahnama, Henriette Burmeister, Jantje Ziegeler, Margit Ostern, Sonja Wessels, Regina Töws
Team: Gina Schumm (Regie/Projektleitung), Andreas Steil (Musik), Mafalda Nogueira (Video), Dorothea Schachtschneider (Kostüme), Paula Schumm, Flavia Rehm (fachliche Begleitung).
Veranstaltungstermine: 02.02.2023 / 19.30 Uhr · 03.02.2023 / 10 & 12 Uhr · 04.02.2023 / 19.30 Uhr
Veranstaltungsort und Tickets: theater wrede + Klävemannstraße 16 · 26122 Oldenburg www.theaterwrede.de · info@theaterwrede.de
Veranstalter: Jugendkulturarbeit e.V. Gina Schumm
Weiße Rose 1 · 26123 Oldenburg info@jugenkulturarbeit.eu · Telefon: 0441 39010750
Eintritt: 13 € / erm. 8 € (zzgl. Gebühren)